Rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr entlang der Lebensmittelversorgungskette als Abfall entsorgt (Lebensmittelabfälle in Deutschland, Baseline 2015). Dass dies keine zukunftsorientierte Lebensweise darstellt, ist offensichtlich.

Nationale Strategie gegen Lebensmittelverschwendung und 5 Tipps
Rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr entlang der Lebensmittelversorgungskette als Abfall entsorgt (Lebensmittelabfälle in Deutschland, Baseline 2015). Dass dies keine zukunftsorientierte Lebensweise darstellt, ist offensichtlich. Im Februar 2019 wurde die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung vom Bundeskabinett beschlossen und damit ein Rahmen für die zukünftige Ausrichtung dieser Initiative gesetzt.
Beim 2. Nationalen Dialogforum hat die Bundesministerin am 10. März 2021 über bisherige Erfolge informiert. Folgendes wurde unter anderem bereits erreicht:
- In den Modellbetrieben der Außer-Haus-Verpflegung konnten im Schnitt 25 Prozent der Lebensmittelabfälle eingespart werden.
- 21 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels haben sich zu verbindlichen Maßnahmen verpflichtet – unter anderem dazu, Daten im eigenen Unternehmen zu erfassen und mit mindestens einer sozialen Einrichtung zu kooperieren.
- Die Datenlage zur Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel wurde deutlich verbessert. Das ist wichtig zu wissen, um mit konkreten Maßnahmen ansetzen zu können.
Die einzelnen Berichte und Zwischenstände der einzelnen sektorspezifischen Dialogforen findet ihr hier (PDF-Datei).
5 Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
Auch jeder Privathaushalt kann zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung beitragen, hier ein paar einfache Tipps:
- Resteessen
Ob im Restaurant oder Zuhause – Reste entstehen schnell und werden noch schneller weggeworfen. Um das zu vermeiden, lohnt es sich eine Dose (oder Glas) unterwegs dabei zu haben, um übrige Leckereien mitzunehmen. Auch Reste der eigenen Gerichte können mit neuen Zutaten am nächsten Tag schmackhaft aufgewertet werden, oder lassen sich einmal eingefroren an anderen Tagen weiter genießen.
In der Rezeptdatenbank von Zu gut für die Tonne könnt ihr euch zum Beispiel fürs Resteessen inspirieren lassen. - Clever einkaufen
Klasse statt Masse einzukaufen fördert die Wertschätzung der einzelnen Produkte, ist nachhaltiger und verhindert auch das unnötige Ansammeln von (verderblichen) Lebensmitteln. Die richtige Menge lässt sich bequem und regional bei den Marktschwärmern direkt beim Erzeugungsbetrieb bestellen. Masse UND Klasse lohnt sich bei unverderblichen Lebensmitteln in Unverpacktläden – kleine Geschäfte können so unterstützt und Verpackungsmüll eingespart werden. Außerdem… nie hungrig einkaufen gehen 😉 - Mindesthaltbarkeitsdatum richtig verstehen
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt an, bis zu welchem Datum das Lebensmittel mindestens seine (in der Werbung) angepriesenen Eigenschaften behält. Das ist nicht zu verwechseln mit dem Verfallsdatum! In diesem Artikel findet ihr alle Infos zum Mindesthaltbarkeitsdatum. Im Laden können also auch Produkte gekauft werden, die nah am MHD sind. So lassen sich direkt Lebensmittel vor dem Müll retten. - Lebensmittel richtig lagern und auf die eigenen Sinne verlassen
In welches Fach gehört eigentlich die Milch im Kühlschrank? Wohin das Gemüse? Welches Gemüse eignet sich überhaupt für den Kühlschrank? Die Lagerung von Lebensmitteln kann, richtig umgesetzt, dazu beitragen, dass der Verderb hinausgezögert wird und der Lebensmittelverschwendung Einhalt geboten wird. Das Bundeszentrum für Ernährung erklärt in diesem Beitrag wie Lebensmittel richtig gelagert werden.
Ist ein Produkt bereits über dem MHD – unser Geschmacks- und Geruchssinn gibt uns schnell die richtige Antwort, ob der Verzehr noch möglich ist. - Lebensmittel retten und teilen
Zu viel gekocht? Vielleicht hat die Nachbarin noch nichts gegessen oder ein WG-Mitglied einen leeren Magen? Lebensmittelverschwendung kann im kleinen Privathaushalt gut Einhalt geboten werden. Um der Lebensmittelverschwendung als Gemeinschaft entgegenzutreten, beteiligen sich zunehmend mehr Menschen beim foodsharing. Die Initiative verteilt unter den Mitgliedern ungewollte und überproduzierte Lebensmittel aus privaten Haushalten sowie von kleinen und großen Betrieben. In Dresden gibt es an verschiedenen Ecken auch Faireiler-Stationen – einfach mal ausprobieren, vielleicht schmeckt’s ja doch.


