
Corona-Krise und Ernährungswende
Die Forderung zahlreicher Ernährungsräte aus dem deutschsprachigen Raum den Aufbau eines krisensicheren Ernährungssystems durch eine nachhaltige Ernährungswende anzustreben, bekommt Rückenwind.
Lesezeit ca. < 1 Min.Die Forderung zahlreicher Ernährungsräte aus dem deutschsprachigen Raum den Aufbau eines krisensicheren Ernährungssystems durch eine nachhaltige Ernährungswende anzustreben, bekommt Rückenwind. Die Versorgungssicherheit in Zeiten der Corona-Krise durch regionale und ressourcenschonende Landwirtschaft ist ein präsentes Thema in der Berichterstattung und erhält nun auch durch die neue Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaft Leopoldina, welche explizite Empfehlungen ausspricht, anzustrebende Maßnahmen zur Überwindung der Pandemie an den Prinzipien der Nachhaltigkeit und Resilienz zu orientieren, sowie durch die Pressemitteilung des Max Planck Gesellschaft diesbezüglich ihre Berücksichtigung.
Die gegenwärtige Agrarpolitik setzt auf Masse statt Vielfalt. Insbesondere der Ausfall der Erntehelfer*innen hat unsere Nahrungsmittelversorgung in die Schlagzeilen des Corona-Alltags katapultiert und führt uns unsere Abhängigkeiten bezüglich global verwobener Handelsketten direkt vor Augen. Es gilt, diese Aufmerksamkeit zu nutzen und für positive Veränderungen zu katalysieren. Es liegt in der politischen Verantwortung den Forderungen seitens Wissenschaft und Gesellschaft nachzukommen, nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit zu handeln und eine Agrarwende durchzusetzen, welche den Schutz von Klima, Wasser, Boden, Luft, Artenvielfalt und Tierwohl über quantitäts-orientierten Profit bevorzugt. Hier bedarf es einer Kooperation und gegenseitige Unterstützung zwischen politischen und gesellschaftlichen Instanzen – wie etwa zwischen Stadt und Ernährungsrat.