
Jahresrückblick 2018
Im Jahr 2018 organisierte der Ernährungsrat Dresden und Region eine Reihe mit sieben Veranstaltungen unter dem Titel „Brainfood“.
Lesezeit ca. < 1 Min.Im Jahr 2018 organisierte der Ernährungsrat Dresden und Region eine Reihe mit sieben Veranstaltungen unter dem Titel „Brainfood“. Die Ernährungsrat-Mitglieder wollten damit einerseits nach „innen“ auf die aktiven Mitglieder wirken und andererseits öffentlichkeitswirksam Fragen rund um das Thema städtisches Ernährungssystems und Ernährungssouveränitat stellen. Im besten Fall sollten gemeinsam Antworten gefunden werden.
Nach innen wirkten die Veranstaltung im Januar zu der Frage „Regionalität, was verstehen wir eigentlich darunter?“. Matthias Schwarzwälder von der Verbrauchergemeinschaft Dresden (VG) und Catrina Kober vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie für das Verbraucherportal Regionales Sachsen stellten in kurzen Inputs ihre Definitionen und Ansprüche an Regionalität vor. Auf welchen Ebenen (Rohstoffe – Verarbeitung – Handel) und in welchen räumlichen Grenzen kann Regionalität betrachtet werden? Matthias Schwarzwälder berichtete dabei u.a. von einem Versuch der Einführung eines abgestuften Regional-Logos für die Produkte in VGs und wieso die Einführung dieses Logo an praktischen Gründen scheiterte.
Am 03. Februar waren Aktive des Ernährungsrates Dresden zum Forum „Gutes Essen für Alle – Ernährungswende in der Stadt!?“ in Leipzig eingeladen, um von ihren Erfahrungen der Gründung und den ersten Schritten zu berichteten. Die Veranstaltung mit über 90 Teilnehmenden stellte gleichzeitig so etwas wie einen Startschuss des Ernährungsrates Leipzig dar. Hier eine Pressemitteilung sowie ein Rückblick zu dem sehr motivierenden Forum.
Mehr Bildungscharakter hatte der Workshop „ORGANIZE!“ im März zum Thema Selbstorganisation von Gruppen. Coach Sebastian Kaiser teilte hier seine langjährige Erfahrung in selbstorganisierten Gruppen und Netzwerken mit den Engagierten des Ernährungsrates Dresden.
Auch die Frühjahrs-Busfahrt der VG im April zu regionalen Produzent/innen nahmen wir in unser Veranstaltungsprogramm auf und luden explizit auch Aktive aus dem Ernährungsrat zur Mitfahrt ein. Der volle Bus besuchte den Spargelhof Schertenleib in Ostrau, KLAUS Fruchtsäfte in Wurzen und den Biohof Bienert & Hänsel, einen Demeter Gemüse- und Ackerbaubetrieb.
Zum Fachtag „Bio in der Außer-Haus-Verpflegung“ des Anbauverbandes Gäa e.V. im Mai lud der Ernährungsrat unter dem Titel „Gut abgeschmeckt – Erfolgsgeschichten aus der Kantine“ Interessierte ein. Mit dabei waren das bekannte Projekt House of Food aus Kopenhagen und berichtete von deren erfolgreichen Strategie für die Umstellung von Kantinen und Großküchen auf regionale und biologische Lebensmittel. Außerdem gab es Vorträge vom Großhandel Naturkost Erfurt und dem Anbauverband Gäa selbst. Die Vorträge können hier heruntergeladen werden.
Beim Umundu Festival 2018 zum Thema „Utopie“ stellten wir uns der Frage nach der Ernährungsnotfallvorsorge in Sachsen. Wir erfuhren von Manja Neubert vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft von den Maßnahmen der Landesregierung zur Vorsorge im Falle einer Ernährungsnotfallsituation. Neben der staatlich unterstützten Wiederertüchtigung von (Groß)Produzentinnen liegt der Fokus hier auf der Bildungsarbeit zum Thema private Vorratshaltung. Außerdem luden wir Milana Müller von der Johannishöhe hierzu ein, die nochmal auf die Wichtigkeit des Erhalts von kleinbäuerlichen Betrieben im Umfeld der Stadt verwies. Diese können ebenso einen wichtigen Beitrag zu einem resilienten, also widerstandsfähigen Ernährungssystem einer Stadt leisten.
Im November besuchte Julia Leuterer als Vertreterin des Ernährungsrates Dresden den 2. Vernetzungskongress der Ernährungsräte im deutschsprachigen Raum in Frankfurt a.M. Hier ein Bericht von ihr dazu.
Die letzte Veranstaltung in diesem Jahr fand im November zum Thema „Stadt und Land wachsen zusammen – das Beispiel BioMetropole Nürnberg“ statt. Hier erzählte Dr. Werner Ebert von der Stadt Nürnberg wie ein richtiges Netz an Kontakt- und Versorgungsstrukturen rund um die Stadt entstand. Ziel ist u.a. auch die regionale Versorgung von Großküchen aller Art mit Bio-Produkten auszubauen.
Die Veranstaltungen fanden an verschiedenen Orten und in Kooperation mit unterschiedlichen Partner/innen statt. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltungsreihe durch eine Kooperation mit der Stiftung weiterdenken in Dresden. Herzlichen Dank an alle Organisator/innen, Kooperationspartner/innen und Unterstützer/innen für diesen reich gedeckten Tisch in 2018!