Was mache ich eigentlich am besten mit meinem Biomüll oder meinen Gartenabfällen? Worauf sollte ich achten, wenn ich kompostiere? Woher weiß ich, was mein Boden braucht?

Diese Fragen stellen sich die Teilnehmenden gemeinsam mit Ludwig und Manuela auf dem Wandelgrund bei unserem Workshop “Lebendiger Boden”. Wir schreiten dabei über das Gelände des Wandelgrunds und nehmen Komposthaufen auseinander, lernen über Hühner und Schafe und entnehmen und analysieren Bodenproben an verschiedenen Stellen. Am Ende des Workshops widmen wir uns praktischen Helferchen für einen fluffigen Boden: Würmern.

Der Wandelgrund ist ein Ort, an dem Begegung und Neues entsteht. Hier wird experimentiert und Mensch und Tier sollen sich wohl fühlen. Dort leben, werkeln und probieren sich Ludwig und seine Familie und Freunde aus und andere Menschen, die den Ort dafür nutzen Perspektiven zu erweitern und entstehen zu lassen. So zum Beispiel auch Manuela von Stadtwurm, die dort ihre Kompostwürmer hat einziehen lassen.

Der Wandelgrund lebt nach dem Prinzip der regnerativen Landwirtschaft. Das bedeutet mehr als nachhaltiges wirtschaften – hier geht es um Bodenwiederaufbau und Kreislaufwirtschaft. Kompost macht dabei einen essentiellen Teil als Lieferant für Nährstoffe, Mineralstoffe und Humus aus. Bei unserem Workshop lernen die Teilnehmenden die Wichtigigkeit von Temperatur, Feuchtigkeit und Zusammensetzung sowie das Verhältnis von Stickstoff und Kohlenstoff im Kompost. Dabei wurden die unterschiedlichen Arten wie Heißrotte oder reduktives Kompostierung besprochen und erläutert.

Ganz praktisch sehen und erfahren wir, was Boden und Kompost ausmacht und das ein lebendiger Boden ein immerwährender Prozess ist. Während Ludwig und Manuela voller Begeisterung ihr profundes Wissen teilen wird auch klar, dass die Realität manchmal ein wenig von der Idealvorstellung abweichen kann und Geduld und Muße wichtige Begleiter sind. Wir nehmen mit: Schritt für Schritt. Anfangen lohnt sich. Beobachten. Experimentieren. Gemeinsam lernen.

Möchtest Du mehr über den Wandelgrund erfahren schaue hier vorbei: https://wandelgrund.org/. Hier gibt es auch Workshops zu anderen interessanten Themen.

Dein Interesse für Kompostwürmer wurde geweckt ? Schaue mal bei Stadtwurm vorbei!

Der Ernährungsrat und das Gartennetzwerk freuen uns auf die nächsten Workshops mit Euch– das volle Programm seht ihr hier. Im nächsten Workshop dreht sich alles ums Thema Wasser! Verpasse nicht deine Chance am 17. Mai. Um Anmeldung wird gebeten unter: kontakt@dresden-pflanzbar.de – wir freuen uns aber auch, wenn ihr spontan vorbei kommt!

Ist Dresden essbar? Am 9. September 2023 fand die ErnährungsRadtour statt, bei der wir uns gemeinsam an inspirierende Orte für nachhaltige Stadternährung in Dresden begeben haben. Die Teilnehmenden haben sich auf eine echte Geschmacks- und Wissensreise begeben, bei der sie Dresden von einer ganz neuen Seite kennenlernen konnten. Gute Gespräche und gutes Essen inklusive – und das alles auf zwei Rädern!

Unsere Tour umfasste verschiedene spannende Stopps:

  1. Palais Garten: Hier ging es los, und wir haben direkt in die Welt der Kreislaufwirtschaft zwischen PalaisGarten, Palaiscafé und dem Wurmkompost von STADTWURM reingeschnuppert. Biomasseverwertung? Check!
  2. Bogenschütze an der Elbe: Weiter ging’s zur Elbe, wo die Teilnehmenden mehr über die „Essbare Stadt Dresden“ und die Arbeit des Ernährungsrates erfahren haben. Zudem haben wir einen Einblick in den BUGA-Beteiligungsprozess der Stadt Dresden gegeben.
  3. Streuobstwiese am Fährgarten: Auf öffentlichen Flächen haben wir gezeigt, wie man in der Stadt ernten kann – und dabei auf Mundraub.org hingewiesen, eine Plattform für die Entdeckung und Nutzung essbarer Landschaften.
  4. Vietnamesische Gärten in der Neubertstraße, Johannstadt: Hier haben wir gemeinsam gelernt, wie man Gemeinschaftsgärten aufbaut und welche Hürden es beim gemeinschaftlichen urbanen Gärtnern zu nehmen gibt.
  5. Fairteiler Trini: Bei den Fairteilern haben wir erfahren, wie Lebensmittel geteilt werden, um Verschwendung zu reduzieren. In Dresden gibt es insgesamt 23 Fairteiler. Du möchtest einen Zugang zu Foodsharing oder fragst dich, wo die Fairteiler in DD stehen und wie sie organisiert sind? Hier geht’s zur Webseite von Foodsharing, zudem sind solche Projekte in Dresden meistens über Telegram organisiert!
  6. Gemeinschaftsgarten Johannstadt: Selbstorganisation in Gemeinschaftsgärten war hier das Thema. Zudem haben wir einen Einblick in das Gartennetzwerk Dresden gegeben. Kennst du noch nicht? Hier kannst du die über verschiedene Projekte zum urbanen Gärtnern informieren: dresden-pflanzbar.de
  7. Internationale Gärten Dresden: Unsere Tour endete mit einem genussvollen Picknick in den Internationalen Gärten von Dresden. Hier haben wir nicht nur leckeres Essen gute Gespräche genossen, sondern konnten dank Anke (Vorständin Internationale Gärten) einen Einblick hinter die Kulissen bekommen. Live-Imkern inklusive!

Bei der Fahrradtour des Ernährungsrates Dresden haben wir gemeinsam die Stadt auf eine ganz neue Weise entdeckt und jede Menge über Stadternährung, gemeinschaftliche Gärten und die Vielfalt der Stadternährung gelernt. 🚲🌱

Die Radtour ist Teil des Gartenprogramms 2023, welches durch den Ernährungsrat in Kooperation mit dem  Japanischen Palais – Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD) veranstaltet wird.

Bio genießen. Region erleben.

Vom 2. September bis 8. Oktober 2023

Regionale und biologische Lebensmittel liegen dir am Herzen? Du möchtest mehr über die Erzeugung und Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln erfahren? Dann solltest du die sächsischen Bio-Erlebnistage 2023 auf keinen Fall verpassen!

Hier kannst du bei Bio-Betrieben in deiner Region einen Blick hinter die Kulissen werfen und spannende
Einblicke in die sächsische Land- und Ernährungswirtschaft erhalten. Von kleinen Workshops über gemeinsame
Ernte-Aktionen bis hin zum großen Hoffest: Das vielfältige Veranstaltungsprogramm hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.

Ganz gleich, ob du mit deiner Familie kommst, die Bio-Vielfalt der Region gemeinsam mit Freunden erkundest
oder dir allein eine spannende Auszeit voller neuer Entdeckungen gönnen willst – die Bio-Erlebnistage sind
für alle da! Und nun nichts wie los – gehe auf Entdeckungstour und erlebe die Vielfalt der sächsischen Bio-Lebensmittel!

Hier findet ihr das Programm für die Region Dresden-Ostsachsen. Für alle weiteren Regionen könnt ihr euch über die Webseite Bio-Erlebnistage 2023 informieren.

Ein Gastbeitrag* des STADT-LAND-PLUS-PROJEKTs OLGA

* Diesen und weitere Beiträge findet ihr auf der Webseite des OLGA-Projektes unter Stories: „Hier erzählen wir Geschichten über Menschen, die sich in der Region Dresden für eine nachhaltige und regenerative Landbewirtschaftung einsetzen und mit ihrer täglichen Aktion zum Erhalt der Biodiversität und zur Schaffung eines regionalen Ernährungssystems beitragen.

Das Palais-Café wurde ursprünglich 2019 als Pop-up-Café im Japanischen Palais als einer der Ausstellungsorte der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ins Leben gerufen, um Besucher:innen einen Erfrischungs- und Aufenthaltsort mit einem nachhaltigen Konzept anzubieten. Aus einem temporären Projekt ist ein Dauerbrenner geworden, der sich einer immer größeren Fangemeinde erfreut und dadurch auch gestiegenen Ansprüchen gerecht werden muss. Wir haben uns direkt vor Ort mit Agnieszka und Kathi, den beiden aktuellen Betreiberinnen getroffen, um mit ihnen über die alltäglichen Herausforderungen und Chancen im Betrieb dieses besonderen Cafés in Dresden zu sprechen.

Bio – regional – null-Müll! Mit diesen Ansprüchen geht das Team vom Palais-Café ins Rennen. Natürlich sind nicht alle Produkte bio, die in der offenen Küche verarbeitet werden. Der Schwerpunkt liegt vielmehr auf regionalen und saisonalen Lebensmitteln. Hin und wieder entsteht auch (Verpackungs-)Müll, weil kleinere Mengen an Lebensmitteln eben nur verpackt eingekauft werden können. Doch die beiden Frauen mit ihrem Team achten im täglichen Betrieb trotzdem stark auf ‘Zero Waste’ sowie die (Wieder-)Verwendung von Behältern und geretteten Lebensmitteln in ihren Speisen. Zum Beispiel trocknen sie die Kräuter aus den Hochbeeten im Atrium des Museums und stellen daraus eigenen Kräutertee her. Wenn dieser nicht gerade den Besucher:innen im Museum ganz umsonst angeboten wird, wird er – selbstverständlich – in wiederverwendeten Joghurtgläsern aufbewahrt.
 

BEIM ESSEN ÜBERS ESSEN SPRECHEN: LUNCH FOR LOCALS – EIN FORMAT, DAS ANKOMMT
Neben dem Café-Kerngeschäft von Mittwoch bis Sonntag 10-18 Uhr erfüllt das Team auch Catering-Aufträge für bis zu 300 Menschen, entweder bei Ausstellungseröffnungen im eigenen Haus oder auch zu jeglichen anderen Anlässen im gesamten Stadtgebiet von Dresden.

© Stadt-Land-Plus-Projekt OLGA

“Wir verstehen uns als Bildungsträger, indem wir den Menschen von unserem zero waste-Konzept und der Verarbeitung von regionalen und saisonalen Lebensmitteln erzählen. Das kommt an, und die Menschen kommen wieder,” freut sich Agnieszka. „Die Leute müssen das dann auch mal aushalten, wenn wir keine To Go-Becher anbieten, dafür aber wiederverwendete Joghurt-Schraubgläser mit Pfand. Das ist der einzige richtige Weg für uns.” 
Der Bildungsauftrag wird zusammen mit Partnern wie der Lokalen Agenda Dresden oder den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ausgeführt, z. B. beim so genannten „Lunch For Locals.“

Seit 2021 gibt es freitags hin und wieder dieses Format, das Ergebnis der Sehnsucht vieler Menschen nach der Corona-Zeit, sich persönlich zu treffen und über Esskultur und Nachhaltigkeit auszutauschen. Bei diesem Format genießen mehrere Menschen an einer großen Tafel ein vom Palais-Café gezaubertes Menu, kommen ins Gespräch und erfahren dabei mit allen Sinnen, wie regional, saisonal und kreativ auf dem Teller aussieht. Beim Lunch for Locals sind schon viele Freundschaften und auch berufliche Kontakte entstanden. 

BESCHAFFUNG UND VERTRIEB DER LEBENSMITTEL: ZWISCHEN URBANEM GARTENPROJEKT UM DIE ECKE, MARKTSCHWÄRMER UND METRO FÜR REGIONALPRODUKTE
In der neuen Saison kommt ein Großteil des Gemüses aus dem nahegelegenen Dresdner Stadtteil Pieschen. Dort wird es von den UFER-Projekten Dresden e. V. in der Alten Gärtnerei angebaut, geerntet und zur Abholung durch das Personal vom Palais-Café bereitgestellt.

© Stadt-Land-Plus-Projekt OLGA

“Die Leute sind begeistert, wenn sie erfahren, dass der Spinat in ihrer Lasagne eben noch in Dresden in einem urbanen Gartenprojekt gewachsen ist,” meint Agnieszka. “Das schafft Vertrauen. Den Leuten schmeckt es und sie verstehen, dass kurze Wege und lokales Gemüse einfach Sinn machen in Zeiten der Klimakrise.”
“Wir verstehen uns als Bildungsträger, indem wir den Menschen von unserem zero waste-Konzept und der Verarbeitung von regionalen und saisonalen Lebensmitteln erzählen. Das kommt an, und die Menschen kommen wieder,” freut sich Agnieszka. „Die Leute müssen das dann auch mal aushalten, wenn wir keine To Go-Becher anbieten, dafür aber wiederverwendete Joghurt-Schraubgläser mit Pfand. Das ist der einzige richtige Weg für uns.” 
Der Bildungsauftrag wird zusammen mit Partnern wie der Lokalen Agenda Dresden oder den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ausgeführt, z. B. beim so genannten „Lunch For Locals.“

Seit 2021 gibt es freitags hin und wieder dieses Format, das Ergebnis der Sehnsucht vieler Menschen nach der Corona-Zeit, sich persönlich zu treffen und über Esskultur und Nachhaltigkeit auszutauschen. Bei diesem Format genießen mehrere Menschen an einer großen Tafel ein vom Palais-Café gezaubertes Menu, kommen ins Gespräch und erfahren dabei mit allen Sinnen, wie regional, saisonal und kreativ auf dem Teller aussieht. Beim Lunch for Locals sind schon viele Freundschaften und auch berufliche Kontakte entstanden. 


“Mehl, Zucker, Eier und Milch sind bei uns Produkte, die wir in größeren Mengen und damit auch verpackungsärmer einkaufen,” sagt Kati. Dafür kooperiert das Palais-Café mit der Biokonditorei Bucheckchen im Dresdner Stadtteil Leubnitz-Neuostra (Mehl), mit Hof Mahlitzsch (Milch, 36 km), mit dem Cityimker Dresden (Eier, 13 km) und mit der Firma Elb-Ferment (Zucker, 3 km). “Zu den meisten Kooperationspartnern haben wir über das Marktschwärmer-Netzwerk persönliche Kontakte aufgebaut,” ergänzt Kati. Bei Marktschwärmer Dresden war das Palais-Café vor allem während der Corona-Lockdown-Zeit mit seinen selbstgemachten Feinkostprodukten begehrt. Der Aufwand, alle Absatzwege und das Café gleichzeitig zu bespielen, wurde aber seit letztem Jahr zu groß. Nun wird erstmal nicht weiter geschwärmt, doch es gibt schon Pläne, bald wieder einzusteigen mit haltbaren Produkten, die länger gelagert werden können.

“Was die Logistik und Beschaffung der regionalen und lokalen Lebensmittel in Bioqualität betrifft, fehlt für uns nachhaltige Gastronomen in Dresden noch so etwas wie ein Großmarkt für eben diese Produkte,” stellt Kathi fest. “Wir müssen alle Produkte in Kleinstmengen und zwar mit kurzen aber trotzdem zahlreichen und aufwendigen Wegen beschaffen, obwohl es selbst bei unserem Durchlauf an Speisen und Getränken mittlerweile logistisch viel effizienter wäre, größere Mengen am besten regional zu beziehen.”

MULTIPLIKATOR FÜR EINE NACHHALTIGE ERNÄHRUNGS- UND KONSUMKULTUR
Agnieszka und Kathi wollen ihre Ideen für eine nachhaltige Ernährungs- und Konsumkultur weiter nach außen tragen und Menschen dazu ermutigen, sich regional und saisonal zu ernähren. “Wir können uns gut vorstellen, z. B. dass das Japanische Palais zu einem ‚Lebensmittelpunkt‘ wird, wo Menschen wöchentlich zusammenkommen und sich austauschen können – ähnlich wie bei einem Wochenmarkt.“

© Stadt-Land-Plus-Projekt OLGA

Leider bleibt den beiden nur wenig Zeit, um neue Ideen und Projekte anzustoßen und diese gemeinsam mit Kooperationspartnern, wie Ernährungsrat oder Lokale Agenda Dresden etc., zu verfolgen. “Wir wünschen uns für die Zukunft, uns dort noch stärker einbringen zu können.“

HIER geht’s zum Palais-Café!

Auftakt zum neuen Veranstaltungsformat des Ernährungsrates

Am 13. Juni 2023 haben wir unser neues Veranstaltungsformat mit einer spannenden Exkursion ins ALGENWERK gestartet. Das Interesse war groß und fast alle Plätze waren belegt.

ALGENWERK ist seit 2023, als Marke der PUEVIT GmbH, auf dem Markt und fokussiert sich auf die regionale Mikroalgenproduktion. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und dem Austausch darüber, inwiefern Algen bereits im Alltag der Anwesenden eine Rolle spielen, konnten die Teilnehmer:innen einen ersten Eindruck von der Arbeit im ALGENWERK und der PUEVIT gewinnen. Antonia Bätzold (Projektleitung Marketing), die selbst Mitglied im Ernährungsrat ist, und Gunnar Mühlstädt (Geschäftsführer) nahmen uns auf eine spannende Reise mit: Von der Vision und Gründung, über den Anlagenbau, aber auch über Hindernisse wurde berichtet. Dabei wurden der Wille und die treibende Kraft des Geschäftsführers ganz deutlich: „Meine Vision ist es, eine enkeltaugliche Zukunft zu schaffen und über das Thema Ernährung meinen Beitrag zu leisten.“

Durch die Algenproduktion mit den PUEVIT-Anlagen ist es gelungen, Spirulina als Rohkost-Lebensmittel auf den Markt zu bringen und nicht als getrocknetes Nahrungsergänzungsmitttel in Pillen- oder Pulverformat, wie es in Deutschland üblich ist.  „In unserem ALGENWERK in Dresden wächst die Spirulina in einem innovativen und effizienten Wassergewächshaus unter besten Bedingungen. Dank des abgeschlossenen und stabilen Systems gedeiht unsere Spirulina ganz ohne Pestizide, Herbizide oder sonstige Zusatzstoffe in höchster Qualität. Weitere Verarbeitungsschritte sind nicht notwendig – so kommt das Produkt ganz unbehandelt und frisch geerntet ins Glas.“ Zukünftig soll die Spirulina an verschiedenen Orten regional und klimafreundlich produziert werden. Damit das gelingen kann, wurden die Algenanlagen so konzipiert, dass sie in einen Seecontainer passen. Dieses Format erlaubt die landwirtschaftliche Nutzung von verschiedensten Flächen, die sonst nicht für die Lebensmittelproduktion geeignet wären. Gunnar ist bereits im Austausch mit ersten interessierten Landwirten. In Zukunft wünscht sich das Team von ALGENWERK eine lebendige Community von vielen ALGENWERKEN, damit deutschlandweit frische und regionale Spirulina zur Verfügung steht.

Darüber hinaus haben sich die Anlagen des Dresdner Unternehmens bereits als Fassadenbegrünung an einem Standort in Berlin bewährt. Diese Vielseitigkeit ist äußerst chancenreich und zeigt das große Potenzial der Algenanlagen auch im Zusammenhang mit der Essbaren Stadt. Innerstädtische Lebensmittelproduktion kann auch so aussehen, mit dem zusätzlichen Bonus, dass das Abgas der Algen Sauerstoff ist und so zusätzlich ein Beitrag zur Luftverbesserung geleistet werden kann.

Während der Besichtigung in der Produktionshalle gab es direkt die Möglichkeit den zahlreichen Fragen der Gäste nachzugehen. Im Mittelpunkt stand dabei besonders die klimaneutrale Produktion, welche ein derzeitiges Ziel des Unternehmens ist. Dieses kann unter anderem durch den Einsatz von recyceltem Plastik in den Anlagen oder der zukünftigen Verwendung von Solarenergie realisiert werden. Aber auch die Pflege und Reinigung der Anlagen, die Haltbarkeit der Spirulina im Rohkostzustand oder die Möglichkeit, die Algen für den privaten Gebrauch zu erwerben, waren von Interesse. Und es gibt gute Neuigkeiten! Zukünftig kann die Dresdner Spirulina aus dem ALGENWERK direkt in der Stadt erworben werden, z.B. im Palais Cafe. Das Team sucht aktuell noch nach weiteren innerstädtischen Vertriebspartnerschaften, da die lokale und regionale Wertschöpfung, abseits der großen Supermarktketten, das Konzept von ALGENWERK abrundet. Wir freuen uns schon sehr darauf, denn Spirulina bietet im frischen Zustand ein prima Lebensmittel für eine regionale, klimafreundliche und ausgewogene Ernährung. Die Mikroalgen enthalten neben 70% Protein alle essentiellen Aminosäuren, eine Bandbreite an Vitaminen (z.B. Vitamin D, B-Vitamine) und Mineralstoffen (z.B. Magnesium, Eisen, Zink), Antioxidantien sowie ungesättigte Fettsäuren. Das Team verfolgt die Mission, Spirulina aus der Nische der Nahrungsergänzungsmittel zu holen und sie als frisches, regionales Lebensmittel zu etablieren. Wir sind gespannt wie sich das Start-Up weiterentwickelt und freuen uns über die gesunde, grüne Bereicherung in unseren Gerichten. Neben dem Austausch und der Vernetzung unter den Anwesenden gab es auch einige Rezeptideen, die darauf warten, getestet und gekostet zu werden.

Die Exkursion ins ALGENWERK war ein bereichernder Ausflug, der deutlich machte, dass eine zukunftsfähige Ernährung und das Konzept der essbaren Stadt in Dresden bereits innovativ gedacht und gelebt wird. Alle Beteiligten waren begeistert von den Möglichkeiten, die sich durch die nachhaltige Produktion von Spirulina ergeben.

Der Ernährungsrat Dresden wird auch zukünftig Veranstaltungen in diesem Format anbieten, um das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung zu fördern und zukunftsweisende Lösungen direkt vor Ort zu erkunden.

Unternehmen, die gern mit dem Ernährungsrat eine Exkursion planen und ihre Türen öffnen möchten, sind herzlich eingeladen mit uns per E-Mail in Kontakt zu treten: kontakt@ernaehrungsrat-dresden.de Betreff: ER-Exkursion.

Es ist Donnerstag, der 16. Juni. Wir treffen wir uns bei strahlendem Sonnenschein im wunderschönen Innenhof des Japanischen Palais. Uns erwartet ein Garten in Kästen – aus wieder verwerteten Paletten. Unsere Referentin Manu vom Ernährungsrat erklärt erstaunliche Dinge und wir dürfen unerwartete Entdeckungen machen.

Schon mal was von einer Lilie gehört, die nach Pfirsich schmeckt?

Kennst du die Blüten einer Indianernessel?

Willst du scharfen Rucola kosten oder gelbe Himbeeren?

Im 4. Jahr gedeiht nun schon dieser kleine, sehr feine und reiche Garten, der aus dem Projekt der Zukunft entstand. Eines ist gewiss – jedes Mal wird dieser Garten anders aussehen und Überraschungen für dich bereit halten. Komm vorbei – Naschen ist ausdrücklich erwünscht! (Fast) alles ist essbar! Du darfst auch gerne helfen bei der Teeherstellung oder du kommst zum Gärtnern mit Henry immer donnerstags vorbei.

Neben der Kräutervielfalt, Blütenpracht und süßen Früchten gibt es noch etwas nicht essbares, aber sehr wertvolles! Denn: Es gibt hier auch Haustiere! Finde heraus, welche es sind!

Die nächsten Gartenrundgänge finden am 21. Juli, 18. August, 15. September und 20. Oktober 2022 statt. Sie starten jeweils um 15.30 Uhr im Innenhof des Japanischen Palais und sind kostenfrei. Wir freuen uns auf deine Anmeldung unter:

Anmeldungen über das Website-Formular des Japanischen Palais oder per E-Mail an besucherservice@skd.museum.

Möchtest du dir eine Pause gönnen zwischen Minze und Kiwibogen, dann mach es dir doch einfach gemütlich mit einem frischem Tee oder einer Gemüsequiche aus dem Palais-Café. Mit Zutaten aus dem Garten, ist doch klar!

Bei Fragen zum Workshop-Programm schreibt bitte eine Mail an unsere Koordinatorin Mai.

Haufenweise liegt das Geld auf der Bank. Hingehen und welches holen um die eigenen Projekte voranzutreiben – wenn’s bloß so einfach wäre!
Bei unserem ersten KitchenTalk 2021 lag der Fokus auf dem Thema Finanzierung. Im Gespräch kamen Mona Knorr (WirGarten e.V. und Mitbegründerin des CSX Netzwerks), Julia Mertens (Solawi deinHof), Andreas Wegener (Grüne Liga, Projekt Streuobstwiesen) und Frank Ringling (NaturProjekte Ringling) zusammen und tauschten sich zu Hürden, Erfolgen und Wünschen an die regionalen Finanzierungsoptionen aus. Insbesondere das Thema Gerechtigkeit fand dabei wiederholte Erwähnung. Lässt sich das Risiko für einen Ernteausfall auf mehreren Schultern in der Solawi gerechter verteilen? Warum gibt es eine Förderung, die allein den Besitz von Flächen ohne jegliche Gegenleistung belohnt? Warum wird die Bio-Prämie mit anderer Förderung verrechnet? (…)
Der Wunsch nach Qualität in der regionalen Landwirtschaft kann schließlich schlecht bedient werden, wenn weiter auf die Förderung von Quantität gesetzt wird. Auch das Fortbestehen und das Wachstum der Solawis kann nur durch eine reale Lebensmittelbepreisung im Handel unterstützt werden. Fantasiepreise aus den Supermarkt-Traumschlössern fördert lediglich die Entfernung zwischen Wahrnehmung der Verbrauchenden und der Realität der Erzeugungsbetriebe. Das Ziel jedoch sind neben kurzen Lieferwegen und knackiger Ware auch faire Löhne für die Mitarbeitenden in den Solawis. 

Aber auch ohne Geld funktioniert häufig mehr, als erahnt werden kann. Besonders das Thema Verschenken eröffnet häufig Kaskaden von Gegenleistungen, die oftmals hilfreicher sind als monetäre Unterstützung – und auch der zwischenmenschliche Aspekt ist dabei bereichernd für alle Beteiligten. Als Gemeinschaft lassen sich Vorhaben mit geballter Kraft umsetzen und in Form von Genossenschaften verteilt sich die Verantwortung direkt auf mehrere Schultern.

Auch die Wilde Flora, welche ein schmackhaftes Snack-Buffet arrangierte, treten dafür ein, Menschen jeder Geldbeutelgröße die Chance der Teilhabe einzuräumen. Auf Spendenbasis wurden Salbei-Naan, Gemüsesticks und Aufstriche genossen. Transparenz über die Kosten zu geben, wird dabei von der Wilden Flora raffiniert mit einem Barometer aufgezeigt – Soll und Ist-Zustand der monatlichen Vereinskasse wird dabei abgebildet. Transparenz als einer der wichtigsten Grundbausteine für eine erfolgreiche alternative Finanzierung wurde von der Wilden Flora und als Teil des Solawi-Prinzips wärmstens empfohlen. 

Unser erster KitchenTalk war ein wahrer Erfolg: interessante Gespräche, viel Vernetzung und gegenseitiges Kennenlernen über leckeren Snacks und Getränken, gekrönt mit Sonnenschein – besser kann’s kaum sein.
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Gästen sowie allen Teilnehmenden und freuen uns schon auf die kommenden KitchenTalks! 🙂